Die Natur wird von uns Menschen immer mehr zurückgedrängt. Die Biodiversitätskrise, also der Verlust an biologischer und genetischer Vielfalt, ist schon jetzt ein Problem. Und wird immer mehr zum Problem werden. Denn das Insektensterben betrifft uns alle. Wenn es zu wenige Bestäuberinsekten gibt, werden unsere Lebensmittel knapp. In China muss teilweise schon per Hand bestäubt werden, da bereits zu wenige Insekten vorhanden sind. Doch es geht nicht nur um Insekten. Wenn Insekten weniger werden, was schon der Fall ist, nimmt auch die Zahl der Vögel ab und so geht das immer weiter in der Nahrungskette. Ökosysteme sind sehr komplex und wenn man nur Kleinigkeiten verändert, hat das meist große Auswirkungen.
Doch wie kann man diesem Prozess überhaupt entgegenwirken?
Wichtig wäre es der Natur wieder mehr Raum zu geben, in dem sie sich ungestört von uns Menschen entwickeln kann. Einfach ausgedrückt: Es braucht mehr Schutzgebiete. Bis 2030 sollten wir 30% der Erde unter Naturschutz stellen und wenn wir schon dabei sind auch noch gleich 30% der Meere. Dies fordern Wissenschaftler*innen und auch Regierungen von über 50 verschiedenen Ländern. Derzeit sind nur 16% des Landes und 7,4% der Meere weltweit geschützt.
Ein großes Problem beim Artensterben ist der damit einhergehende Informationsverlust. Arten die sich über zig Millionen Jahre Evolution entwickelt haben, sind mit einem Schlag ausgestorben. Somit geht viel Wissen verloren, denn wer weiß, ob eine Pflanze nicht hilfreich zur Entwicklung eines bestimmten Medikaments gewesen wäre.
Auch die Corona-Krise entstand durch zu wenige Rückzugsmöglichkeiten für Wildtiere in der Natur. Aus Platzmangel sind Wildtiere gezwungen immer näher an Städte heranzukommen und dadurch entstehen auch Zoonosen, wie der Corona-Virus, häufiger.
Umso mehr freut es mich, dass das Wildnisgebiet Dürrenstein (UNESCO Weltnaturerbe), welches im südwestlichen Niederösterreich liegt und den größten Urwaldrest des Alpenbogens, den Rothwald, bewahrt, nun vergrößert werden soll. Das angrenzende in der Steiermark liegende Lasssingtal wird nun ebenfalls zu einem Schutzgebiet erklärt, in dem jedoch sanfter Tourismus möglich sein wird. Der Lassingbach ist einer der wenigen letzten unverbauten, unregulierten Flüsse in der Steiermark und hat durch seine Schotterbänke und eine einzigartige Artenvielfalt zu bieten. Der Rothwald entwässert in den Lassingbach und solche Wasserwege stellen wichtige Migrationswege für verschiedene Arten dar. Auch seine Funktion als Trittstein für die Ausbreitung bestimmter Arten z.B. in den Nationalpark Gesäuse, kann von Bedeutung sein.
Quellen:
Sator, Andreas (2021). Neun Vorschläge für einen bewohnbaren Planeten für die Kinder unserer Kinder. https://www.derstandard.at/story/2000125793572/neun-vorschlaege-fuer-einen-bewohnbaren-planeten-fuer-die-kinder-unserer?amplified=True
Das Land Steiermark (2021). Wildnisgebiet. https://www.verwaltung.steiermark.at/cms/ziel/128102777/DE/
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