Vielleicht kennst du das Problem. Du brennst gerade für die Nachhaltigkeit, möchtest dein ganzes Leben umkrempeln, weniger kaufen, dich fleischlos ernähren, nicht mehr fliegen usw. Du änderst vieles, aber deine Eltern, Familie und vielleicht auch Freunde, denken, dass du nun komplett durchdrehst. Manchmal wirst du für deine Aktionen belächelt, oft glauben die Leute in deinem Umfeld auch, es sei nur eine Phase und dass du nur mitmachst, weil es gerade in ist.
Mir ging es auch lange so. Meine Eltern halten mir heute noch vor, dass ich ja „davor“ auch viel gereist und mit dem Flugzeug geflogen bin. Auch jetzt kann ich mir noch manchmal anhören, dass ich ja so viel mit dem Auto herumfahre. Und ja es stimmt, das Autofahren ist wahrscheinlich mein größtes Laster, aber ich bemühe mich auch hier und versuche für kürzere Stecken das E-Bike zu nehmen. Allerdings glaube ich nicht daran, dass man alles perfekt machen muss. Denn es braucht viele Menschen die Nachhaltigkeit unperfekt leben und nicht einzelne, die alles perfekt machen. Und Personen die nachhaltig leben zu kritisieren, weil sie in einem Bereich weniger nachhaltig sind, z.B. einmal etwas in Plastik verpacktes kaufen usw., kommt übrigens öfter vor. Es gibt sogar schon ein eigenes Wort dafür. #Whataboutism
Doch wie kannst du dein Umfeld nun davon überzeugen, dass das nicht nur eine Phase ist. Und du die Umstellung in deinem Leben ernst meinst?
Das Zauberwort heißt: Kommunikation. Und es ist ein langer Prozess. Rede immer wieder darüber, warum dir gewisse Dinge wichtig sind. Warum du Dinge in deinem Leben verändert hast. Und stehe 100%ig hinter deinen Entscheidungen ohne dabei jemanden missionieren zu wollen. Wenn du Lust hast, kannst du immer wieder ein Gespräch darüber beginnen, was dir in deinem Leben gerade wichtig ist und warum du einige Dinge verändert hast. Permanente Kommunikation ist der Schlüssel. Außerdem verbreitest du so dein Wissen und inspirierst vielleicht auch andere Menschen dazu etwas zu ändern.
Zu Beginn wirst du vielleicht belächelt und kritisiert. Es kann sogar zu Streit mit dem Umfeld kommen, weil du zum Beispiel keine Geschenke mehr möchtest, dann aber doch wieder vieles bekommst und dich unverstanden fühlst. Vorrausschauende Kommunikation ist deshalb wichtig. Wenn ein Geburtstag oder ein andere Anlass bevorsteht, kannst du auch frühzeitig eine E-Mail verschicken, in der du erklärst, was du dir wünscht und was nicht und warum.
Wie sagt man so schön: „Steter Tropfen, höhlt den Stein.“ Lasse dich also nicht verunsichern. Mache weiter, stehe zu deinen Werten und Entscheidungen und irgendwann kommt der Moment, an dem du ernstgenommen wirst und dein Umfeld dich versteht. Bei mir hat es sehr lange gedauert und es gibt immer noch Auf und Abs, aber im Großen und Ganzen ist durch viel Kommunikation vieles leichter geworden.
Wie reagiert dein Umfeld auf deinen veränderten Lebensstil? Hast du dich schon getraut darüber zu sprechen?
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