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AutorenbildAnna Pribil

Mobilitätswende - Was es braucht!

Da ich am 23. und 24. Februar am Internationalen Motorenkongress teilnehmen und dort zum Thema Klimawandel, Mobilitätswende und nachhaltige Mobilität referieren darf. Möchte ich euch die wichtigsten Informationen aus meiner Recherche natürlich nicht vorenthalten.

Was muss sich ändern?

Das Wichtigste ist, dass wir aufhören müssen fossile Brennstoffe zu nutzen. Durch sie steigt die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre immer stärker an und das verursacht die Klimaerhitzung. Der Sektor Verkehr trägt mit 21% einen wesentlichen Anteil der Treibhausgasemissionen bei. In der folgenden Grafik kann man sehen wie sich die Emissionen auf die verschiednen Verkehrsbereiche verteilen und der Großteil liegt im Personenverkehr.



Technik: Elektroautos sind eine tolle Alternative im PKW-Bereich. Sie tragen zwar einen CO2 Rucksack, da bei ihrer Erzeugung vergleichsweise viele Emissionen entstehen, aber insgesamt kann trotzdem gesagt werden, dass sie mittlerweile um einiges klimafreundlicher sind, als Autos mit Verbrennungsmotoren, Die Batterien können auch schon zu 70% recycelt werden und dieser Markt wird immer größer je mehr E-Autos es gibt.


Der LKW Fernverkehr wird in naher Zukunft jedoch nicht ohne Verbrennungsmotoren auskommen. Die Akkus für einen elektrischen Betieb haben einfach noch zu wenig Reichweite. Auch beim Flugzeug und im Schiffsverkehr wird es bei den Verbrennungsmotoren bleiben. Doch auch hier gibt es eine Lösung, wie man weniger Emissionen verursachen kann. Es gibt Synthetische Kraftstoffe, die mit erneuerbaren Energien klimaneutral erzeugt werden können. Dabei wird im Optimalfall Wasserstoff aus regenerativer Energie erzeugt und mit CO2 (zum Beispiel aus der Atmosphäre gefiltert oder welches bei industriellen Prozessen als Abfallprodukt anfällt) vebunden. So wird das CO2, das sonst sowieso in die Atmosphäre entweichen würde einer Zwischennutzung zugeführt.


Doch es braucht nicht nur ein technisches Wissen, sondern auch ein generelles Umdenken und eine gute Stadt- und Regionalentwicklung, die die Raumplanung mitberücksichtigt. Paris will es vormachen mit der Stadt-der-Viertel-Stunde. Alles Wichtige soll nicht weiter als eine viertel Stunde zu Fuß oder per Fahrrad weg sein. Neue Grätzel sozusagen.


Es werden in Zukunft generell viel weniger Autos auf den Straßen sein. Denn wir werden uns Autos teilen. Stichwort Car-Sharing. Um sich das ganze ein bisschen besser vorstellen zu können, habe ich hier eine Vision für euch beschrieben. Wie das Leben nach der Mobilitätswende aussehen könnte.



Die Vision einer besseren Welt und eines besseren Lebens:


Es ist 2035 und vieles hat sich verändert. Nicht jeder muss heutzutage ein eigenes Auto besitzen. Wir müssen unsere Autos nicht mehr kaufen, warten und reparieren lassen, waschen, versichern, servicieren, all diese lästigen „To-Do’s“ gehören der Vergangenheit an. Wenn wir ab und zu einmal überhaupt ein Auto brauchen, dann müssen wir es uns nur ausleihen, denn es gibt mittlerweile unzählige Car-Sharing Angebote. Wir benutzen es und um den Rest kümmert sich die Car-Sharing Agentur. Das ist sehr angenehm und spart eine Menge Zeit und Platz. Denn wenn man bedenkt, dass ein Auto 23,5 Stunden des Tages eigentlich nur unbenutzt herumsteht, wird einem bewusst, dass es besser ist eines gemeinsam mit anderen zu benutzen.


Diese gewonnene Zeit können wir nutzen um auf dem nun gewonnenen Platz, welcher sich aus begrünten und renaturierten Straßen und Parkplätzen mitten in unserer wunderschönen Stadt zusammensetzt, spazieren zu gehen. Da nun so viel weniger Autos fahren, benötigen wir viel weniger Platz für Straßen und so konnten die alten Fahrstreifen teilweise zu Radwegen umfunktioniert oder komplett begrünt werden. Die Stadt ist nun viel lebendiger, weil auf allen Grünflächen Kinder spielen und toben. Die Luftqualität hat sich auch deutlich verbessert. In unserer Stadt fahren mittlerweile alle elektrisch. Dadurch ist es nicht nur viel leiser, sondern auch der Feinstaub, der durch die alten Verbrennungsmotoren verursacht wurde, ist plötzlich wie weggeblasen. Um die benötigte Energie zur Verfügung zu stellen wurden auf alle Dächer mit guter Lage Photovoltaikanlagen errichtet und es gibt eine intelligente Energiemanagementsteuerung, die darauf achtet, dass das Stromnetz nie überlastet ist und natürlich auch ein globales Energieverteilungsnetz.


Durch eine sehr gute Stadt- und Raumplanung, kann man alle wichtigen Geschäfte und Dienstleister direkt zu Fuß erreichen. Wenn etwas doch einmal ein bisschen weiter weg ist, nutzt man das Fahrrad oder bei schlechtem Wetter den top-ausgebauten öffentlichen Verkehr. Dadurch dass regionale Wirtschaftskreisläufe verstärkt wurden, braucht es viel weniger Güterverkehr und das was früher in riesigen LKW’s transportiert wurde, wurde zum größten Teil auf die Schiene verlagert. Der Rest fährt mit 100% klimaneutralen synthetischen Kraftstoffen. Es ist herrlich in so einer Welt zu leben, in der das Tempo ein bisschen langsamer wurde. Wir alle haben nun mehr Zeit und weniger Stress. Denn zu Fuß gehen dauert zwar ein vielleicht ein bisschen länger, aber man kommt entspannt am Zielort an, hat etwas für seine Gesundheit getan und musste nicht stundenlang nach einem Parkplatz suchen.


Wenn man einmal raus aufs Land möchte gibt es schnelle und häufige Verbindungen mit dem Zug. An den Bahnhöfen stehen Car-Sharing Angebote bereit und so wird auch das Reisen ohne eigenes Auto einfach und komfortabel. Selbst fliegen ist nun klimaneutral mit synthetischen Kraftstoffen möglich. Allerdings gibt es innerhalb Europas, so schnelle Zugverbindungen, dass man das Flugzeug nur noch für weit entfernte Reiseziele wählt. Und die Schiffe, die früher mit Schweröl die Luft und die Ozeane verpesteten, bringen unsere Güter nun ebenfalls klimaneutral von einem zum anderen Kontinent.


Weiter Informationen und Empfehlungen zum Thema Mobilität:

Harald Frey (TU Wien) - Vortag zu Mobilitätswende

Wuppertal Institut - Machbarkeitsstudie 1,5°C


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