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AutorenbildAnna Pribil

Entscheidungsmüdigkeit und wie Minimalismus hilft…

Jeden Tag treffen wir durchschnittlich 20.000 Entscheidungen. In der Früh beim Aufstehen geht’s schon los… „Was ziehe ich heute an?“ Man steht vor einem übervollen Kleiderschrank und kann sich nicht entscheiden. Dabei tragen wir sowieso die meiste Zeit nur 20% der Teile aus unserem Kasten. „Was esse ich zum Frühstück?“ „Was soll ich heute kochen?“ Diese vielen kleinen Entscheidungen, die wir jeden Tag treffen müssen, machen uns müde und verbrauchen unsere Energie.



Nicht umsonst haben sich Steve Jobs und Barack Obama dazu entschieden jeden Tag das gleiche Outfit anzuziehen. Sie wollten ihre Energie für wichtige Entscheidungen nutzen und nicht schon am frühen Morgen für unwichtige Kleider-Fragen verschwenden.

Irgendwann am Ende des Tages ist man ausgelaugt von den ganzen Entscheidungen, die man den ganzen Tag über treffen musste. Wenn der/die Partner*in dann fragt: „Welchen Film möchtest du heute sehen?“ Kommt als Antwort oft: „Ist mir egal, entscheide doch du!


Ich versuche schon seit einiger Zeit weniger unwichtige Entscheidungen treffen zu müssen. Ich habe meine Kleidung großteils gespendet und mir eine „Capsule Wardrobe“ eingerichtet. Weil ich in der Corona-Krise nur mehr einmal in der Woche Lebensmittel einkaufen gehe, überlege ich mir mittlerweile das Essen für eine Woche im Voraus und so fällt auch die tägliche Entscheidung nach dem Mittagessen weg. Das empfinde ich als ungemeine Erleichterung und habe vor diese Methode auch nach Corona beizubehalten.


Und was hat das mit Minimalismus zu tun? Je weniger Dinge du besitzt, desto weniger Entscheidungen musst du treffen. Die Werbung will dir immer erzählen, dass all die Dinge dein Leben leichter machen. Achtung Spoiler: Das tun sie nicht! Jedes Ding das du besitzt, muss irgendwo eingeräumt werden. Es verbraucht also wertvollen Platz. Es schreit förmlich danach benutzt zu werden, denn wir müssen ja vor uns rechtfertigen, dass wir es brauchen, schließlich haben wir auch Geld dafür ausgegeben. Wenn wir es benutzen, will es gereinigt und anschließend wieder verstaut werden. Wenn wir es nicht benutzen, müssen wir es zumindest hin und wieder abstauben.


Ich wollte weniger Zeit mit dem Abstauben unnützer Dinge verbringen und habe mich deshalb zum Ausmisten entschieden. Doch mir war sehr wichtig nicht in einem Jahr wieder alles vollgeräumt zu haben und wieder ausmisten zu müssen. Also habe ich begonnen, meinen Konsum zu hinterfragen. Und habe gemerkt, dass ich in Wirklichkeit, nicht viele Dinge brauche um glücklich zu sein. Im Gegenteil: Je mehr ich aussortierte und verschenkte, verkaufte, spendete (und nur im allerletzten Ausweg wegwarf), desto glücklicher wurde ich. Ich fühlte mich plötzlich freier und leichter. Als hätte ich den ganzen unnötigen Ballast, der mich beschwerte einfach losgelassen.


Durch Minimalismus lernte ich mich wieder auf das Wesentliche zu fokussieren: Auf die Dinge, die mir wirklich wichtig sind. Ich hatte plötzlich wieder mehr Zeit: Nämlich Zeit für Freunde und Familie, für gute Gespräche, ein gutes Buch, Zeit für Sport, und Zeit um mich Weiterzubilden und letztendlich Selbstständig zu machen.


Nach meinem Verständnis bedeutet minimalistisch leben jedoch nicht sich auf eine gewisse Anzahl an Dinge zu beschränken. Jede Person hat ihre ganz persönliche „Wohlfühlanzahl“ an Dingen. Aber es tut gut sich damit auseinanderzusetzen. Versuche es doch auch einmal.


Wird dir auch manchmal die Wahl zur Qual? War dir bewusst, wie viele Entscheidungen du tagtäglich triffst? Schreibe mir gerne in die Kommentare!


Quellen:


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